18.06.2023, 09:00 - 18:00
Einladung zu Austausch und Gebet ins bosnische Kulturzentrum
An der Florastrasse 30a, 2502 Biel
Der Runde Tisch der Religionen darf im Namen der bosnischen Moscheegemeinde recht herzlich am 18. Juni zu einemBesuch in ihr Zentrum einladen. Die Gemeinde heisst alle Besucherinnen und Besucher, die bei ihr vorbeisehen und sie
kennenlernen wollen, sehr herzlich willkommen.
Was ist das für eine Glaubensgemeinschaft?
Die ‚Džemat‘ (islamische kleinste Glaubensgemeinschaft) Biel/Bienne, die als Teil des Bosnischen Kulturzentrums (BKC) ‚Bošnjak‘ fungiert, ist mit 160 Mitgliedern eine der jüngeren bosnischen Glaubensgemeinschaften in der Schweiz. 1999 wurde die Gemeinde von einer Gruppe von Landsleuten gegründet, die ihren eigenen Versammlungsort im Ausland haben wollten. Im Jahr 2008 wurden die heutigen Räumlichkeiten an der Florastrasse erworben und renoviert. Auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern befinden sich neben einer Moschee auch eine Cafeteria, ein Büro und ein Klassenzimmer. Jährlich besuchen dort etwa 50-60 Jugendliche und Kinder den Religionsunterricht.
Geplant ist eine Art ‚Tag der offenen Tür‘.
Ab 9 Uhr:
Mitglieder der Moscheegemeinde freuen sich aufs gegenseitige Kennenlernen
Die Gemeinde wünscht sich entspannte individuelle Besuche allein oder in kleinen Gruppen, da man ohne grosses Gedränge am besten und tiefer miteinander ins Gespräch kommen kann. Der Vorstand, aber auch ganz ’normale‘ Gemeindemitglieder sind gespannt auf und interessiert an Kontakten zu Bieler:innen aus anderen Religionsgemeinschaften. In der Cafeteria des Kulturzentrums wird eine gute Gastfreundschaft gelebt. Dort kann man sich austauschen und leicht in Kontakt miteinander kommen. Traut Euch doch vorbeizugehen, neue Leute kennen zu lernen und alles zu fragen, was Euch interessiert!
Vielleicht kann sich im Anschluss an den Gottesdienst in der Stadt- oder Pauluskirche eine kleine Gruppe dafür zusammentun.
Ca. 12.45-14.15 Uhr: Pause
Je nach knurrendem Magen machen wir eine Mittagspause. Da das Kulturzentrum nahe der Innenstadt liegt, ist das kein Problem. Zur Orientierung: Erster Nachbar ist das Hotel Mercure Plaza; 50 Meter weiter gibt es das italienische Restaurant ‚Satriale’s‘. Abzuwarten ist jedenfalls das Ende eines der üblichen fünf täglichen Gebete der muslimischen Gemeinde in der Moschee. Es beginnt um 13.38 Uhr und dauert etwa eine halbe Stunde. Natürlich können Gäste in dieser Zeit auch in der Cafeteria bleiben oder bei einem Spaziergang ein wenig frische Luft schnappen und entspannen.
15 Uhr: Gemeinsamer Rundgang durch die Moschee
15 Uhr ist eine sehr gute Zeit, um – evtl. nach dem Kennenlernen am Vormittag: wieder? – dazuzustossen; denn die bosnische Gemeinde bietet für alle, die wollen, einen gemeinsamen Rundgang durch ihre Moschee an.
15.30 Uhr: Gemeinsames interreligiöses Gebet.
Im Anschluss an diesen Rundgang feiern wir miteinander ein interreligiöses Gebet in der umgeräumten Cafeteria des Kulturzentrums, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Zum Runden Tisch der Religionen gehören neben der innerchristlichen Ökumene auch mehrere andere Religionen. Wir wollen unsere Verbindung miteinander nicht nur bereden, sondern auch vor Gott ausdrücken. Für die Teilnahme an diesem Gebet braucht es nichts anderes als die Toleranz, andere anders zu Gott beten zu hören, als ich selbst es vielleicht tun würde oder richtig fände. Kann ich bei etwas dabei sein, wo ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht jedes Wort innerlich ‚unterschreiben‘ und mitbeten kann?
17.15 Uhr: Zuschauen beim muslimischen Gebet in der Moschee
Nach einer inhaltlichen Einführung ermöglicht die Gemeinde es allen, die gerne wollen, einmal ihre Art des Gebets anzuschauen und mitzuerleben. Das nächste der täglichen Gebete beginnt um 17.49 Uhr. Auch für die Teilnahme als Zuschauer:innen gibt es allerdings einige Regeln, die zu beachten sind: Grundsätzlich ist es für Männer verboten, in der Masjid kurze Hosen zu tragen; Hemden und T-Shirts mit kurzen Ärmeln sind in Ordnung. Auf der Kleidung sollte es keine Abdrücke von Gesichtern oder Tieren geben. Frauen müssen ein Kopftuch tragen, so dass kein Haar sichtbar ist, sie sollten lange Ärmel und lange Hosen oder ein Kleid tragen, so dass die Knöchel bedeckt sind. Es sollte vermieden werden, enge Hosen zu tragen. In diesem Fall kann aber auch ein etwas längeres Oberteil getragen werden. Je nach Gesprächsbedarf beenden wir auf diese Weise den Tag miteinander oder kommen im Anschluss an das Gebet noch einmal zusammen.
Ruth Schäfer, Pfarrerin