01.02.2025, 10:00 - 16:00
Die Evangelien als Nachkriegsliteratur
Studientag mit Luzia Sutter Rehmann
Die Evangelien wurden kurz nach dem jüdisch-römischen Krieg im 1. Jh. geschrieben. Wie einschneidend diese Jahre massiver Gewalt gewesen sein müssen, können wir uns heute kaum vorstellen. Darum ist es für das Verständnis der biblischen Texte wichtig, sie historisch genau einzuordnen. Wir fragen: Was geschah denn in Tyros? – wenn wir die Begegnung Jesu mit der griechischen Mutter lesen und von ihrem Töchterchen hören (Mk 7). Oder: Was war denn in Magdala geschehen? – wenn wir uns mit den Dämonen der Maria Magdalena auseinandersetzen (Lk 8).
Die Evangelien versuchen dem Leid der Bevölkerung zu begegnen und einen Weg aufzuzeigen, der nichts beschönigt – aber einen neuen Anfang setzt. Für uns heute heißt das, wir können sehr viel von der Lektüre der Evangelien lernen, wenn wir sie als Nachkriegs- oder Traumaliteratur ernstnehmen. Sie zeigen, wie wir einen Weg zu traumatisierten Menschen finden können. Sie helfen uns, Sprache zu finden, wo sie uns fehlt.
Dr. Luzia Sutter Rehmann ist feministisch-befreiungstheologische Theologin und Autorin. Sie war langjährige Studienleiterin des Arbeitskreises für Zeitfragen in Biel.
Ablauf:
- 10.00 – 12.00 Input zur historischen Einbettung des Markusevangeliums (Krieg, Traumaliteratur)
- Textarbeit in Gruppen zu Markus 7,24-30
- Mittagspause
- 13.00 – 14.30 Input Magdala (archäologisch und politisch)
- Textarbeit in Gruppen zu Lukas 8,1-3 und Joannes 20,11-18
- Pause
- 15.00 – 16.00 Besprechen und offene Fragen, Rückblick und Ausblick
Flyer Wege des Friedens
Anmeldung: | bis 27. Januar an: barbara.maier@kathbielbienne.ch, 032 366 65 99 |
Kosten: | 50.- / mit Kulturlegi 20.- / Angestellte und freiwillig Mitarbeitende kostenfrei |
Leitung: | Dr. Luzia Sutter Rehmann |