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Konzernverantwortung – in Kolumbien!

22.10.2018, 19:00 - 21:00

Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden der Kohlemine El Cerrejón in Kolumbien

Wie hilft die Konzernverantwortungsinitiative den Betroffenen in Kolumbien?

Die Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien (ask!) hat zwei Gäste aus Kolumbien für eine Vortragsreise Ende Oktober 2018 eingeladen. Samuel Arregocés, Sprecher der afrokolumbianischen Gemeinde Tabaco und Jenny Paola Ortiz von der NGO CINEP erzählen von der schwierigen Alltagssituation der betroffenen Gemeinschaften. Sie berichten über Menschenrechtsverletzungen und die Umweltverschmutzung durch die Kohlemine El Cerrejón im Departement Guajira, die zu 33 Prozent Glencore gehört.

Mit dem Publikum diskutieren wir anschliessend, was die Konzernverantwortungsinitiative (KOVI) an der Situation ändern könnte.

Mit Übersetzung Spanisch-Deutsch

Flyer Vortrag zu El Cerrejón in Biel
Umweltstudie zu El Cerrejón

Infos zu Kolumbien und unseren Gästen

Kolumbien ist der neuntgrösste Kohleexporteur der Welt und das Departement Guajira der grösste Kohleproduzent des Landes. 30 Jahre Bergbauboom haben die Lebensumstände der Bevölkerung aber kaum verbessert, 55 Prozent der Bevölkerung leben in Armut. Vielmehr verursacht der Tagebau in der Mine El Cerrejón, an der Glencore mit 33 Prozent beteiligt ist, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden. Viele Gemeinschaften wurden zwangsumgesiedelt, kulturell entwurzelt und verloren ihre Lebensgrundlage. Im ganzen Departement herrscht grosse Wasserknappheit. Im Rahmen der Begleitung von durch Cerrejón umgesiedelten indigenen und afrokolumbianischen Gemeinden wurde eine umwelttoxikologische Risikostudie durchgeführt, um die Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Abbaugebiet qualitativ und quantitativ zu beurteilen. Dabei wurden Schwermetallkonzentrationen für Cadmium, Blei, Zink, Chrom und Mangan deutlich über den kolumbianischen Grenzwerten für den Erhalt einer gesunden Flora und Fauna festgestellt.

 

Unsere Gäste

Samuel Arregocés ist Sprecher der afrokolumbianischen Gemeinde Tabaco im Departement Guajira. Er engagiert sich für die Rechte seiner im Jahr 2001 in einem brutalen Polizeieinsatz geräumten Gemeinde und darüber hinaus auch für die vom Bergbau betroffenen Gemeinden in der ganzen Region. Samuel war bereits mehrmals in Europa und trat an Aktionärsversammlungen von Glencore und an öffentlichen Veranstaltungen auf. Wegen akuter Bedrohung lebt er momentan ausserhalb seiner Heimatgemeinde.

Jenny Paola Ortiz ist Sozialwissenschaftlerin mit Master in Pädagogik und Soziologie. Seit über zehn Jahren begleitet sie afrokolumbianische und indigene Gemeinschaften in ihrem Kampf um Anerkennung ihrer ethnischen und kulturellen Rechte sowie bei der Rekonstruktion der historischen Erinnerung und der oralen Geschichtsüberlieferung. Seit 2014 arbeitet Jenny für die NGO CINEP, seit 2017 als Koordinatorin des Arbeitsbereichs interkulturelle Bildung in der Abteilung soziale Mobilisierung, Recht auf Territorium und Interkulturalität. CINEP begleitet mehrere Gemeinschaften im Einflussbereich von El Cerrejón seit vielen Jahren, dokumentiert Menschenrechtsverletzungen, stärkt die Organisationen, erarbeitet mit den Gemeinschaften ihre Geschichte und macht mit den Gemeinschaften zusammen ein Bürgermonitoring der lokalen Behörden.

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