Mit dem Workshop zu Antisemitismus in Biel im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche gegen Rassismus wurde eine wichtige Zeitfrage behandelt. Denn laut verschiedenen Berichten ist die Situation besorgniserregend, auch bei uns in Biel. Gesamtschweizerisch sieht es ebenfalls schlimm aus: 1596 Vorfälle online und 221 in der realen Welt, wie Urs Urech von der Stiftung für Erziehung zur Toleranz dem Antisemitismusbericht 2024 entnommen hat. Charlotte Schnegg von der jüdischen Gemeinde Biel erzählte den rund 40 Teilnehmenden von Drohungen, Schmierereien, direkten persönlichen Beleidigungen und nicht zuletzt von diversen Sachbeschädigungen an der Synagoge.
Antisemitische Vorfälle sind in der Schweiz vor allem nach dem 7. Oktober 2023 gestiegen. Offensichtlich wird eine Verbindung zur jetzigen Situation im Nahen Osten, speziell der Notsituation von Palästinensern im Gazastreifen hergestellt, wofür auch Menschen jüdischen Glaubens in der Schweiz mitverantwortlich gemacht werden.
Lukas Hohl, langjähriger Präsident der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz gab einen kurzen historischen Einblick zu Antijudaismus im Christentum, speziell auch im Zuge der Reformation.
Was können wir heute machen? Ob jüdisch oder nicht, es ist wichtig, dass wir gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung kämpfen. Des Weiteren ist zu empfehlen, Solidarität mit allen betroffenen Gruppen zu zeigen und sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Dafür stehen wir als Menschen, dafür steht der Arbeitskreis für Zeitfragen der reformierten Kirchgemeinde Biel. Das wurde bereits im Einführungsinput von Noël Tshibangu betont.
Dieser Workshop wurde mit Unterstützung der nationalen Fachstelle für Rassismusbekämpfung und der Stadt Biel realisiert.
Noël Tshibangu