Compassion – 5-Rhythmen Tanzen mit Andreas Tröndle

Mit Mütze erschien sie – in einem dicken Faserpelz. Sie sei krank. Ob er einfach mal zuschauen dürfe, auf der Treppe sitzend, fragte er? Daneben kamen aber auch noch weitere, junge und ältere Tänzer*innen und andere, die’s einfach mal ausprobieren wollten. Ein buntes Gemisch, das der Einladung zu diesem Tanzabend gefolgt war. Der Saal war voll mit über siebzig Personen.   

Wo sie denn Schmerzen hätten, fragte Andreas Tröndle zu Beginn. Compassion –  Mitgefühl für andere haben – beginne damit, für sich selber Mitgefühl aufbringen zu können, mit den eigenen Gebresten, Blockierungen. Und dann begann er, unter Begleitung von weichen erdigen Klängen und Bewegungen, eine innere Körperreise anzuleiten. Vom Denken ins Spüren zu kommen – dazu ermunterte er die Anwesenden.

Nach und nach beschleunigte sich der Rhythmus, ebenso die Bewegungen. Und immer wieder die mitfühlende Stimme von Andreas, sich anzunehmen, wie man/frau sich gerade fühle und diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen. Die Bewegungen wurden fliessender, leichter. Die Gestalten wirbelten durcheinander, tobten sich aus und tanzten sich frei. Emotionen bekamen Raum, Blockierungen lösten sich. Aus dem individuellen entstand ein gemeinsamer Tanz. Spielerisch leicht. Dann wurde die Musik langsamer und meditativer, die erste der zwei rhythmischen «Wellen» ebbte ab, der innere Herzraum weitete sich und das Mitgefühl verband sich mit der ganzen Welt.

Andreas Tröndle ist ein Meister seines Fachs. Ursprünglich Theologe und Leistungssportler fand er den tieferen Kontakt zu sich selber und zu anderen durch das freie Tanzen. Er machte die Ausbildung zum 5-Rhythmenlehrer in den USA bei Gabrielle Roth. Als Theologe, der sich immer wieder zu Wort meldet, verbindet er heute Tanz und die Suche nach dem Geheimnisvollen in allem Lebendigen. Mit Compassion ist er unterwegs und vermag so unzählige Menschen mit seinem inneren Feuer anzustecken!
Sie habe schwitzen können und weinen, sagte sie. Und ihn habe ich nie auf der Treppe sitzen sehen. Aber strahlend tanzen.

Mehr Infos: Tanz dich ganz 

Maria Regli, Leiterin Fachstelle Bildung