Der Arbeitskreis für Zeitfragen lehnt die  No-Billag-Initiative klar ab. Liegt das Abstimmungscouvert noch zuhause rum? Dann lesen Sie das Gespräch der beiden Studienleiterinnen Luzia Sutter Rehmann und Barbara Heer zur No-Billag-Initiative» und kreuzen Sie „Nein“ an.

Barbara: Als die SRG-Umfrage am 27.01. einen Nein-Trend zur No-Billag-Initiative zeigte, war ich enorm erleichtert.  Anscheinend lehnen 60 Prozent die Umfrage ab. Dürfen wir uns jetzt schon freuen?

Luzia: Ich freue mich natürlich schon ein kleines Bisschen – aber ich weiss, dass solche Umfragen unscharf bis falsch liegen können. Und dann haben wir den Salat. A propos: Was könnten wir eigentlich tun, damit die Medienvielfalt, die SRG erhalten bleiben?

Barbara: Wir können uns die Zeit nehmen, tatsächlich abstimmen zu gehen. Wir können Leute in unserem Umfeld daran erinnern, auch an die Urne zu gehen. Wir können Gespräche führen und so die eine oder andere Person zum Nein-Stimmen bewegen.  Die Abstimmungskampagne gibt der Kritik an der SRG viel öffentlichen Raum. Aber es wird auch viel über die Leistungen von Radio und Fernsehen gesprochen; wie wichtig die vielen Sender sind wie Canal 3, RJB und Telebilingue, die die Berichterstattung in der Stadt und Region sicher stellen, dies aber nur finanziell stemmen können, weil sie Gebühren von der SRG erhalten. Vielleicht hat die Abstimmung die Chance, vielen Leuten bewusst zu machen, wie wichtig der Service Public der SRG eigentlich ist, und was die SRG alles mit-finanziert. Hat die No-Billag-Debatte eigentlich etwas mit Zeitfragen, oder mit Religion und Gesellschaft zu tun?

Luzia: Die Debatte hat erst mal nichts mit Religion zu tun. Die Gebühren ermöglichen eine Unabhängigkeit von grossen Medienplayern. Wir können vielfältige Interessen und Geschmäcker haben, auch regionale Sender geniessen und uns vor lokalen oder nationalen Abstimmungen informieren – für eine demokratische Gesellschaft ist das zentral. Und über die Gebühren kann man quasi mitreden (indem man die Gebühren zu hoch findet oder die Sendungen zu platt). Dieses Mitreden, sich einmischen, sich erklären müssen, finde ich wichtig.

Quelle: nonobillag.ch