Endlich, nach 37 Jahren Gleichstellung von Frau und Mann, festgehalten in der Bundesverfassung, sollten Nägel mit Köpfen eingeschlagen werden! Säumige Unternehmen sollten nach jahrelangen Versuchen mit Freiwilligkeit angehalten werden, die Verfassung endlich ernst zu nehmen und die Lohngleichheit zu realisieren. Engagiert haben sich in diesen bisherigen Versuchen von 66’000 Unternehmen gerade mal deren 28!
„Das ist Politik der übelsten Sorte“ wird zitiert und erinnert damit gleichzeitig an den Kampf ums Stimm-und Wahlrecht für Frauen. Wörtlich will die (bürgerliche?) Mehrheit der Männer die Gleichheit, doch wenn’s um konkrete Massnahmen geht: NEIN DANKE!
Die Vorlage war bereits ein abgespeckter Kompromiss. Das bedeutet doch, dass die vorberatende Kommission intensiv Alternativen geprüft hat. Eine Rückweisung an eben dasselbe Gremium kann nur heissen: Vergesst es Frauen.
Liebe Herren Politiker, so geht das nicht. Eine Erhöhung des Rentenalters im Rahmen der neuen AHV-Vorlage könnt Ihr vergessen. Genau im Pensionsalter werden die Gehaltsunterschiede an der Höhe der Renten nämlich sichtbar: Für viele ältere Frauen ist die Situation schon heute ein materieller Überlebenskampf.
Gemäss dem gestrigen Entscheid des Ständerats soll das weiterhin so bleiben: DA MACHEN WIR FRAUEN NICHT MEHR MIT.
Anna Maria Hofer, Biel/Bienne
Ehemalige Stadt- und Grossrätin