Im Kleinen beginnen, was im Grossen wirken soll.

Kurz vor Weihnachten geht der Klimagipfel in Madrid zu Ende, ohne nennenswerten Erfolg. Es hätte ein symbolisches Weihnachtsgeschenk für die Erde und die Menschheit werden können. Für alle, die gehofft hatten, nach all den Protesten auf der Strasse, den Aufrufen der Klimajugend, der Fridays for future-Bewegung, der Warnungen von Wissenschaftlern weltweit, würden sich die Mächtigen dieser Welt zusammenraufen und endlich griffige Massnahmen beschliessen, ist der Gipfel eine grosse Enttäuschung.

Jetzt erst recht!

Wir können jetzt die Köpfe hängen lassen, wütend, enttäuscht und frustriert sein. Oder wir sagen: jetzt erst recht!
Nur weil „die da oben“ nicht gewillt sind, Entscheidungen zu treffen, bedeutet das doch noch lange nicht, dass wir es auch so halten müssen. Jeder Mensch kann im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun, jede*r kann für sich entscheiden, ob er lieber lokal und bio einkauft oder Gemüse und Früchte aus allen Ecken der Erde zu jeder Jahreszeit, ob sie mit dem Zug in die Ferien fährt oder mit dem Flugi, Stoffsäckli statt Knisterplastik verwendet beim Einkaufen, lieber einen Pulli anzieht, als die Heizung 2 Grad höher stellt, auf nicht nachhaltig produzierte Palmölprodukte verzichtet, Velo fährt statt Auto… Die Liste lässt sich unendlich verlängern, niemand kann also sagen, ich bin zu klein, zu unbedeutend, ich kann ja eh nichts tun.

Wir sind viele und wir werden mehr

Nicht nur im Alltag, auch bei Wahlen und Abstimmungen können wir zeigen, wohin die Reise gehen soll. Lassen wir uns nicht entmutigen, es geht um uns, um jede*n einzelne*n, um unsere Zukunft, die unserer Kinder, Nachbarinnen, Freunde und die aller Menschen überall auf der Welt. Ja, auch um die Zukunft jener, welche jetzt nicht handeln wollen. Stärken wir unsere Gemeinschaft, unsere Politik durch unser Handeln. Je mehr Menschen sich klimafreundlich verhalten, desto stärker wird der Druck, dass sich die Politik verändert.

Ohne Heute kein Morgen

Veränderung braucht Mut, Angst vor Veränderung lähmt. Wir müssen uns also entscheiden, ob wir mutig oder verängstigt sein wollen. Ob wir nach vorne oder nach hinten schauen. Es gibt Lösungen, aber sie fallen nicht vom Himmel. Und niemand sagt, dass es einfach sein wird. Wir werden vieles neu lernen müssen, auf einiges verzichten, unser Verhalten ändern. Das ist nicht einfach und es geht nicht von heute auf morgen. Aber wenn wir nicht heute anfangen, wird es eines nicht allzu fernen Tages kein Morgen mehr geben.
Denken wir daran, jedes Mal, wenn wir einen – und sei es noch so kleinen – Entscheid fällen. Damit unsere Erde und wir eine Zukunft haben.