Die Jubiläumsveranstaltungen zu 75 Jahre Deklaration der Menschenrechte bildeten den Anfang einer Serie von Aktivitäten, welche die Sensibilisierung zu den Menschrechten zum Ziel hat. Der AfZ organisierte dazu eine Fachtagung, einen Flashmob und einen zweisprachigen Gottesdient in der Kirchgemeinde Nidau.

Der Flashmob war als eine lustvolle öffentliche Sensibilisierung für Klein, Jung und Alt gedacht. Die Kirche zeigte sich als Akteurin zum Thema. Die Fachtagung richtete sich gleichermassen an ein jugendliches und erwachsenes Publikum. Die Referate und Workshops fokussierten zunächst auf vier Bereiche, welche vom Arbeitskreis für Zeitfragen in weiteren Bildungs- und Aktionsprojekten bearbeitet werden: Gleichstellung, Sexualität, Zugang zu sauberem Wasser, Bekämpfung von Diskriminierung. Fachpersonen aus diesen Bereichen haben mit ihren jeweiligen Expertisen die Tagung bereichert.

Neu und wichtig zu erwähnen bei dieser Tagung ist das Referat vom Pfarrer Cédric Némitz, welcher über den christlichen resp. den protestantischen Ursprung der Menschenrechte berichtete. Menschenrechte sind also ein ureigenes Thema in den Theologien der reformierten Kirchen. Nebst den Baustellen bezüglich Sexualität in den Kirchen erläuterte Pfarrerin Ruth Schäfer, basierend auf ihrem Wissen und ihren vielfältigen Erfahrungen, wie bis heute Frauen Diskriminierungen ausgesetzt sind.

Leider werden auch heutzutage immer noch Menschenrechte systematisch missachtet, verletzt und ignoriert. Ob in der Ukraine, im Nahen Osten, in Mali usw. werden Zivilist:innen in kriegerischen Auseinandersetzungen umgebracht, immer mehr Menschen müssen die eigene Heimat verlassen, unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und leiden. Allseits sind viele Tote zu beklagen, die Schuldfrage wird erneut gestellt. Diskussionen dazu haben auch Auswirkungen bis in die Schweiz: Vorwürfe von Antisemitismus und Islamophobie, Drohungen usw. Sehr zu bedauern ist, dass die bislang wichtigen internationalen Organisationen und Regulierungsmechanismen nicht mehr greifen oder komplett versagen. Für uns sind alle Menschenleben gleich viel wert. 

«Als Kirche Stellung beziehen; Gott zur Sprache bringen» sind zwei der 5 Visionen der Refbejuso, welche in ihrem Legislaturprogramm für 2024-2027 gelebt werden sollen. In Biel sind wir somit schon ganz im Ausleben dieser Vision.

Mit den 2024 geplanten Aktivitäten nehmen wir klar Stellung: wir setzen uns für Menschenrechte ein, arbeiten zum Beispiel daran, Diskriminierungsmechanismen aufzuzeigen und zu verurteilen.  Mit dem Ansatz NetzWerkKirche und indem wir andere Seiten unserer Kirchenarbeit zeigen, bringen wir Gott zur Sprache.