Filme aus aller Welt kommen in Fribourg zusammen und spannen ihr Universum auf.  Sie bringen ihre eigene Sprache mit, ihre Sicht auf die Welt. In Fribourg sind neun verschiedene Jurys am Schauen und Diskutieren: eine Jury für Langfilme  – eine für Kurzfilme – eine Jury vergibt den Critic’s Choice Award – eine Jury heisst FICC – dann die Jugendjury Comundo – sowie die Jury Netzwerk Cinema CH –  Jury Visa Etranger – und die Jury oecuménique.

Die ökumenische Jury wird von Interfilm (www.inter-film.org) und dem katholischen Pendant Signis (www.signis.net) bestimmt. Film-ästhetische und theologisch-gesellschaftliche Relevanz der Filme sollen gleichermassen überzeugen. Es geht darum, die aktuellen Filme wahrzunehmen als Ausdruck der Zeit, in der wir leben. Als Mitglied frage ich natürlich auch ganz praktisch : Welchen Film kann ich zeigen, wenn wir im Arbeitskreis einen Abend zur Konzernverantwortungsinitiative machen wollen ? Aber auch : Welche Geschichten werden von jungen Regisseuren erzählt ? Welche religiösen Fragestellungen sind in diesen Filmen auszumachen?

Die Jury (v.l.n.r.): Luzia Sutter Rehmann, Stefanie Arnold, Manfred Koch, Maxime Pouyanne

Die Jury (v.l.n.r.): Luzia Sutter Rehmann, Stefanie Arnold, Manfred Koch, Maxime Pouyanne

Ein Highlight war das rencontre mit dem britischen Regisseur Ken Loach. Der riesige Saal war bis zum letzten Platz besetzt. Ein grossartiger Filmemacher stand Red und Antwort. Ken Loach stellt die einfachen Menschen in den Mittelpunkt, ihre Nöte und die Behinderungen, die ihnen in den Weg gelegt werden. Sofort waren wir beim Brexit, Jeremy Corbin und der Frage nach der Wut : Kann man heute in die Welt schauen, ohne wütend zu sein ? Ich war begeistert von den humorvollen, klaren, menschlichen Antworten des Regisseurs. Leider ist keiner seiner Filme im Wettbewerb. Er hätte sofort meine Stimme bekommen.

Ken Loach (links) begeistert auch heute noch. Foto: Manfred Koch

Luzia Sutter Rehmann, 22.3.2018