Es ist ein Wagnis, sich für einen dreijährigen Kurs anzumelden. Und doch haben das über zwanzig Personen getan. Sie sind zusammen auf eine hochspannende Reise gegangen, einmal wöchentlich, hie und da auch an einem Samstag. Stimmen aus der Kursgruppe kommen hier ungeschminkt zu Wort. Die Fotos stammen von der Studienreise der Kursgruppe in Rom:
„Es kommt vor, wenn wir auf den Evangelischen Theologiekurs zu sprechen kommen, dass mich Bekannte fragen, für was ist das? Kannst du dich dann als Pfarrer/Pfarrhelfer betätigen? Meine Antwort: Nein. Kennst du dann die Bibel? Wiederum: Nein. Dann werde ich oft etwas ungläubig angeschaut.
Der Kursinhalt ist sehr breit gefächert. Da kommen z.B. die Ethik, die Esoterik usw. und natürlich die Bibel mit den einzelnen Büchern, die biblische Geschichte und andere Religionen ebenso zur Sprache. In regelmässigen Studientagen können einzelne Themen intensiver bearbeitet werden. Jeder der drei Kursleiter setzt eigene Schwerpunkte, was den Kursbetrieb abwechslungsreich macht. Manchmal werden ausgewiesene Fachexperten zu einzelnen Kursthemen beigezogen.
Fazit: Für mich ist/war der Theologiekurs ein Augen- oder Türöffner. Nach Abschluss des Kurses «muss/will» ich eigene Schwerpunkte setzen, um ausgewählte mir zusagende Themenbereich vertiefen zu können.“ Bruno Wyss, Aarberg
„Der Besuch des Kurses war für mich wie ein Fenster, das sich öffnete, frische Luft wirbelte alten Staub unter den Möbeln hervor, neuer Duft, Luft zum Atmen, Frühlingsputz.
Ich habe einen neuen Zugang zur weiblichen Seite Gottes gefunden. Sie ist mir als Weisheit entgegengekommen.
Die Freundschaften innerhalb der Gruppe, die durch das gemeinsame Ringen um Verständnis entstanden sind, bedeuten mir sehr viel.
Die Verbindung von Bibeltext mit geschichtlichem, geografischem und kulturellem Kontext finde ich sehr spannend.“ Murielle Pfäfflin, Müntschemier
„Im ersten Jahr des ETKs mit Schwerpunkt 1. Testament habe ich etwas von der Tiefe des jüdischen Glaubens erfahren. Oft hatte ich die Geschichten als gewalttätig und gesetzlich wahrgenommen, im Kurs aber etwas von der Grösse und Treue Gottes zu den Menschen bemerkt. Auch ist mir wichtig geworden, dass die Worte und Handlungen Jesus auf dem jüdischen Glauben basieren und nicht eine «neue» Religion erklären.
Im 2. Jahr hat mich die Sozialgeschichte fasziniert: Wie sah das Leben der Menschen zur Zeit Jesu aus? Welche Nöte und Ängste quälten sie? Wie sind die Gleichnisse und Geschichten von Jesus zu verstehen und wie ging er auf die Schwächsten der Gesellschaft ein? Hier fand ich ganz neue Augenöffner für meine persönliche Spiritualität und meiner Arbeit mit Jugendlichen im Unterricht. Wer sich gerne aufrütteln lassen will, um im Glauben fragend und handelnd unterwegs zu sein, sollte den ETK unbedingt besuchen.“
Ruedi Kümin, Windisch