Es sind schon über 60 Erfolgsgeschichten aus Biel und Umbegung, die die GFS-Gruppe zusammengetragen hat. Jeden Monat erschien – und erscheint – eine davon im reformiert. Zum „Jubiläum“ hat die Gruppe nun die Geschichten der letzten Jahre zusammengefasst in einer Broschüre, eine wunderbare Lektüre für die bald zu erwartenden grauen Herbst- und Wintertage oder als Mitbringsel – statt Wein und Pralinés. Wer also lieber lokale good News lesen möchte, statt Katastrophenberichte, kann sich eine Broschüre sichern. First come first served – die Auflage ist limitiert: nelly.b@bluewin.ch (Freiwilliger Druckkostenbeitrag 8.- + Porto, falls Versand erwünscht).

Und wer unsere Blogbeiträge aufmerksam durchstöbert, findet schon mal die eine oder andere Geschichte des Gelingens… so wie die hier:

Ziel Ökostrom schon erreicht

Die langfristige Energiestrategie des Bundesrats sieht vor, bis 2050 nukleare und fossile Energieträger durch erneuerbare Energie zu ersetzen.
Das ist in Biel schon Realität. Seit 2017 liefert der Energie-Service Biel/Bienne (ESB) nur noch 100% erneuerbaren Strom, der mit Wasser oder Sonne produziert wird. Sämtlichen Kundinnen und Kunden bietet der ESB ein nachhaltig produziertes Produkt an: ohne Gegenbericht erhalten Sie Strom aus den Wasserkraftwerken Brügg und Hagneck, ergänzt mit Strom aus Schweizer Wasserkraft.

Mit einem kleinen Mehrpreis können zudem zukunftsorientierte, sehr engagierte und mit der Stadt Biel verbundene Kundinnen und Kunden ‚naturemade star‘-zertifizierten Ökostrom aus dem Stadtgebiet beziehen. Die ESB konnte für dieses Angebot auf zwei alte Werke zurückgreifen, denn Strom aus Wasserkraftwerken hat eine lange Tradition in unserer Stadt: Entstanden aus einer ursprünglichen Mühle, produziert das Kraftwerk Bözingen seit 1892 Elektrizität und ist somit das erste Wasserkraftwerk der Region und eines der ältesten der Schweiz. Es lieferte anfänglich Strom für die Beleuchtung der Fabrikhallen der Vereinigten Drahtwerke, später für den Drahtzugbetrieb.  Nach Stilllegung der Drahtwerke wurde das Kraftwerk 1992 von der Bielerseekraftwerke AG übernommen und für Netzeinspeisung umgerüstet. Nur wenige Jahre jünger ist das Kleinwasserkraftwerk in der Taubenlochschlucht, von der Gemeinde Bözingen im Jahr 1896 erbaut. Dieses kam 1917 mit der Gemeindefusion in den Besitz des damaligen EW Biel, ein Teil des heutigen ESB. 1941/42 erstmals umgebaut und modernisiert, produzierte es weiterhin Strom aus Wasserkraft, bis es 2001 wegen einer gravierenden Panne zum Stillstand kam. Nach einer Periode der Ungewissheit konnte die Gesamtsanierung angegangen und die ‚naturemade star‘-Zertifizierung angestrebt werden. Seit seiner Wiederinbetriebnahme im Herbst 2006 steht es symbolisch für den Ökostrom des ESB.

Sonnenstrom
Dazu kommt Solarstrom von Bieler Dächern. Ein Teil davon wird seit 2015 von 8100 Solarmodulen auf dem Dach der Tissot Arena produziert. Auf einer Dachfläche von knapp 2,5  Strom für rund 470 Haushalte. Die Anlage des ESB ist somit das weltweit grösste auf einem Stadion errichtete Solarkraftwerk. Der Mehrpreis für die Bieler Energie stellt auch einen ökologischen Mehrwert dar. Ein Teil davon fliesst in den ESB-Ökofonds, aus welchem Renaturierungsprojekte in der Region (mit)finanziert werden. Selbstverständlich bezieht die Energiestadt Biel/Bienne für ihre öffentliche Beleuchtung den ‚eigenen‘ Ökostrom! Sie hat sich ja zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2020 in die Königsklasse der Energiestädte aufzusteigen und das Label European Energy Award GOLD zu erreichen.

GIOVANNA MASSA

Weitere Informationen auf www.esb.ch und www.naturemade.ch