Videogespräche zu Bibel, Kirche und Sexualität

Fünf Videoblogs mit Luzia Sutter Rehmann (Basel/Biel), Noël Tshibangu (Biel), Geneva Moser (Bern) und Claudia Janssen (Wuppertal) nehmen den Ball auf, den der politische Prozess zur „Ehe für alle“ aufgeworfen hat. Sie beginnen ein Gespräch über ein heisses Thema, dazwischen wird die Bibel genau befragt, was sie dazu zu sagen hat.

Sehen Sie hier Folge 1

Die Folgen 2 – 5 werden im Mai 2020 jede Woche immer am Freitag aufgeschaltet.

 

 

 

 

Vorsicht: das Unausgesprochene birgt die Kraft des Tabus in sich. Es zieht an, so dass man es aus unerfindlichen Gründen zu wissen glaubt und stillschweigend weitergibt. So ist das auch mit dem weiten Feld der Sexualitäten. Da meinen wir meistens – ohne es verlässlich zu wissen. Vieles ist tabuisiert, was mit Sexualität zu tun hat. Schweigen nährt aber Phantasien und Vorurteile. Es ist Zeit, genau hinzusehen und eine Sprache zu finden für das, was wir gemeinhin Sexualität nennen, damit wir Teil der Transformation werden.

Die protestantischen Kirchen sagen von sich, dass sie Pluralismus aushalten wollen. Sie glauben daran, dass Gott es unendlich gut mit den Menschen meint. Daraus können wir ableiten, dass die Menschenwürde aller zu achten ist und die Teilhabe aller umgesetzt werden muss. Leibfeindlichkeit und angstbesetzte Sexualität soll sich die Kirche nicht mehr auf das Banner schreiben lassen. Längst hat sie das Geschenk der Schöpfung wirklich schätzen gelernt und weiss, dass es in Paarbeziehungen darauf ankommt, in welchem Geist Partner*innen einander begegnen. Der Geist der Liebe soll bunt, stark und zärtlich, phantasievoll und verlässlich sein – damit die Liebe gedeiht.

Gleiche Chancen, erfüllte Sexualität zu leben, bedürfen Schutz vor Gewalt und ungewollter Schwangerschaft, Respekt vor dem Anderssein, Anerkennung von Vielfalt,  juristische Gleichstellung und den Abbau von Angst und Macht.