Unter dem Titel «Wir weigern uns, Feinde zu sein!» fand am 13. August im Wyttenbachhaus eine Veranstaltung zum Thema des Konflikts zwischen Israel und Palästina statt.
Sie wurde durch Albrecht Hieber, ehem. Kirchgemeinderat der ref. Kirche Biel, initiiert und in Zusammenarbeit mit den Arbeitskreis für Zeitfragen, dem Patoralraum der katholischen Kirche Biel-Pieterlen und dem Verein Bethanien – Aizaria Rose von Palästina durchgeführt.
Wir weigern uns, Feinde zu sein! Diese starke Aussage stammt vom Palästinenser Daoud Nasser, der mit seiner Familie in Bethlehem einen Weinberg bewirtschaftet und den rund 60 anwesenden Interessierten per Videocall seine Friedensbotschaft übermittelte.
Ich als Zuhörer verstehe diese Botschaft sowohl an pro-israelische wie pro-palästinensische Gruppen und Menschen und auch an uns alle gerichtet. Es ist eine Friedensbotschaft, die die allgemeine Sprachlosigkeit in diesem Konflikt überbrücken könnte. Weil «richtig» oder «falsch» gibt es hier sowieso nicht. Es geht auch darum, nicht von der friedlichen Schweiz aus zivilgesellschaftliche Ratschläge und politische Vorschläge für einen seit 75 Jahren andauernden Konflikt zu geben.
Also was tun?
Erstens sich dauerhaft interessieren. Zweitens darauf aufmerksam machen, dass in diesem Krieg auf beiden Seiten viele zivile Opfer zu beklagen sind, deren Tod von den kriegsführenden Parteien als Kollateralschäden in Kauf genommen werden. Für die Angehörigen sind es jedoch Familienmitglieder und Freunde und somit ein grosser Verlust, nicht einfach eine Zahl in den Statistiken. Noch mehr Leid, Tod, Trauer, Hass- und Rachegefühle bleiben so als unerwünschtes Erbe zurück. Wer will das wirklich? Niemand!
Die drei organisierenden Institutionen wollten mit dieser Tagung einen Beitrag leisten, die Sprachlosigkeit zu überwinden, indem der Dialog gefördert und radikalen Hassbotschaften entgegenwirkt wird. Wir werden in diesem Sinne auch in Zukunft Stellung beziehen, auf Missstände und Ungerechtigkeiten hinweisen, diese verurteilen und positive Botschaften weitertragen.